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Agency Blog

Worauf es bei Modelagenturen ankommt

24 Aug, 2022

Um im Modelbusiness Fuß zu fassen, führt der Weg nur selten an Modelagenturen vorbei. Als Zwischeninstanz sorgen Agenturen dafür, dass Models und Kunden zueinander finden. Sie spielen bei der Vermittlung also die zentrale Rolle. Doch Vorsicht! Gerade am Anfang der Karriere ist man noch unsicher und kann schwer einschätzen, welche Agenturen vertrauensvoll sind und von welchen man besser Abstand hält.

#Der erste Eindruck: die Internetseite

Wie sich jemand nach außen gibt, lässt viel über die Person verraten. Ähnlich verhält es sich da auch mit Modelagenturen. Achte deshalb auf öffentlich einsehbare Kriterien, um Dir einen ersten Gesamteindruck zu machen. Am einfachsten und schnellsten geht es über einen Besuch der Internetseite. Kannst Du Dich gut auf der Seite orientieren? Oder ist die Seite mit Werbung und externen Verlinkungen überladen? Macht sie den Eindruck, als würde sie gepflegt werden?
Häufige Rechtschreibfehler, falscher Satzbau oder schlecht übersetzte Texte sind oft ein Anzeichen dafür, dass die Seite erstellt worden ist, ohne sich Mühe zu geben. Du kannst solche Agenturen schon von vorne herein ausschließen. Wer sich auf öffentlich zugänglichen Seiten nicht von der professionellen Seite zeigt, der wird es auch nicht privat tun.


Worauf Du bei der Webseite auf jeden Fall achten solltest, ist das Impressum. Es gibt rechtlich vorgeschriebene Daten, die ein Impressum enthalten muss, zum Beispiel den Namen des Anbieters. Recherchier den Namen des Geschäftsführers oder der Firma und schau, ob es Einträge zu der Person gibt, z. B. Schlagzeilen oder Erfahrungsberichte. Fehlende Informationen sowie unvollständige oder inaktive Kontaktmöglichkeiten sind oftmals kein gutes Zeichen.

Einige Agenturen veröffentlichen Bilder von erfolgreichen Projekten oder ihren Models. Insofern das möglich ist, schau Dir auch hier ruhig die einzelnen Profile an. Hast Du Zweifel an der Echtheit, überprüfe die Bilder. Dazu kannst Du die URL in die Rückwärtssuche einer Suchmaschine eingeben und schauen, ob das Bild eventuell von einer anderen Seite stammt. Aber auch hier Vorsicht. Die Bildrechte liegen oftmals bei dem Kunden, der das Model z.B. für eine Werbekampagne gebucht hat. Daher können die Fotos durchaus auch auf anderen Seiten erscheinen. Kritisch hingegen wird es, wenn ausnahmslos alle Fotos nur auf Social Media Seiten zu finden sind.

Überprüfe auch andere Webauftritte. Eventuell gibt es ja Erfahrungsberichte bei Google oder Trustpilot. Ist die Modelagentur auf Social Media vertreten, check auch hier ruhig das Profil ab. Die Followerzahl alleine sagt zwar nichts über die Professionalität der Agentur aus, ein Blick in die Liste lässt allerdings recht schnell die Authentizität deren Follower erkennen.

#Background-Check: Worauf Agenturen bei Models achten

Modelagenturen nehmen nicht jeden an und einfach nur Schönsein reicht nicht aus, um aufgenommen zu werden, so viel steht fest. Hingegen des hartnäckig bestehenden Klischees, Models müssten Size 0 tragen, haben viele Agenturen mittlerweile unterschiedliche Körpertypen und Persönlichkeiten in der Kartei. Achte also darauf, dass Dich Deine Sedcard möglichst facettenreich repräsentiert. Ob jemand aufgenommen wird oder nicht, hängt allerdings in erster Linie davon ab, ob die Modelscouts Potential für eine eingehende Anfrage sehen. Durch jahrelange Erfahrung können sie das gut einschätzen und wissen, welchen Typen ihre Kunden häufig anfragen. Die Modelscouts suchen die Bewerber auch öfters mal in den sozialen Medien. Wenn Dein Konto also öffentlich einsehbar ist, sorge dafür, dass Du auch hier einen angemessenen Eindruck hinterlässt.

Male_Model_Plus_Size

Wenn der erste Eindruck positiv ausfällt, wird sich der Modelscout mit Dir in Verbindung setzen und sich kurz mit Dir unterhalten. Wenn alles geklappt hat und Du in die Kartei aufgenommen worden bist, wirst Du von der Agentur informiert, sobald Dein Profil auf eine Kundenanfrage passt. Nach Deinem Shooting wird nochmal ein Modelscout auf Dich zukommen und nach einem Feedback fragen. Sollte während des Shootings etwas nicht nach Plan verlaufen sein oder Du Dich aus bestimmten Gründen unwohl gefühlt haben, dann solltest Du das auf jeden Fall sagen. Wichtig ist, dass Du der Modelagentur stets höflich begegnest. Die Agentur trifft keine Schuld, wenn ein Shooting vielleicht mal nicht nach Deiner Vorstellung verlaufen ist. Du hast aber immer die Möglichkeit, bei einem Feedbackgespräch anzusprechen, welche Unstimmigkeiten es gegeben hat. Die Modelagentur kann dann individuelle Entscheidungen bezüglich zukünftige Anfragen und Vermittlungen fällen.

#Worauf Modelagenturen bei Kunden achten

Nicht nur über Dich als Model holt sich der Modelscout Informationen ein. Auch ein neuer Kunde unterliegt einem Background-Check. Das heißt, es wird zuerst geschaut, ob das Unternehmen überhaupt existiert und eine Webseite mit allen rechtlich relevanten Angaben vorhanden ist. Wenn eine Buchungsanfrage von einer privaten Mailadresse gestellt wird, schaut die Modelagentur da genauer hin, denn an Privatleute wird nicht vermittelt. Genauso ist es mit der Firmenanschrift. Diese wird auf Echtheit geprüft, private Anschriften sind ein Ausschlusskriterium für Buchungen. Danach folgt oftmals eine telefonische Kontaktaufnahme, in der sich der Modelscout einen ersten Eindruck des Kunden einholt und sich über die Nutzungsabsichten der Shootingbilder informiert. Spätestestens beim Gespräch erkennt eine erfahrene Modelagentur dann, ob eine Buchungsanfrage mit unseriöser Absicht gestellt wird.

#Achtung, bei diesen 5 Kriterien solltest Du genauer hinschauen!

  1. Gebühren & teure Seminare: Bei Modelagenturen, die regelmäßig und erfolgreich Models vermitteln, wirst Du niemals eine Aufnahme- oder Vermittlungsgebühr bezahlen müssen. Es sollte auch nicht von Dir verlangt werden, Geld für eine Sedcard-Erstellung zu bezahlen oder an speziellen Model-Seminaren teilzunehmen. Sicher kann es empfehlenswert sein, das Posen oder das Laufen auf dem Catwalk zu trainieren, aber eine Agentur, die die Zusammenarbeit mit ihren Models schätzt, wird von Dir nie verlangen, dass Du an solchen Kursen teilnehmen und selbst bezahlen musst.
  2. Verträge unter Zeitdruck: Halte Dich fern von Modelagenturen, die Dich an Knebelverträge binden wollen und bei denen Du eine unverhältnismäßig hohe Vertragsstrafe zahlen musst. Es gibt Castings oder Testshootings, bei denen Du im Nachhinein zu einem Gespräch mit dem Modelscout gebeten wirst. Lass Dich in Deiner Euphorie keinesfalls dazu drängen, etwas unter Zeitdruck oder Drohung („Wenn Du nicht willst, nehmen wir jemand anderes!“) zu unterschreiben. Dir sollte immer die Möglichkeit gegeben werden, Verträge mit nach Hause zunehmen und in Ruhe durchlesen zu können.
  3. Aktfotos: Ob Du überhaupt welche machen möchtest, kannst Du oft in Deinem Profil angeben. Wenn Du bereits ein Aktshooting gemacht hast, kannst Du die Fotos dort auch hochladen. Sollte eine Agentur aber im Voraus von Dir Aktfotos verlangen, ist das ein Warnzeichen. Allerdings ist es durchaus üblich, dass Fotos im Bikini, Unterwäsche oder in hautenger Kleidung bei der Bewerbung miteingereicht werden sollen. Das ist normal, da die Agentur anhand Deiner Proportionen einschätzen kann, für welche Kundenanfragen Du später vorgeschlagen werden kannst.
  4. Ungewöhnlichen Orte: Einladung zu Castings in Hotelzimmern oder auf privaten Grundstücken solltest Du besser nicht nachgehen. Eine ernstzunehmende Modelagentur wird Castings niemals an solchen Orten veranstalten.
  5. Erfolgsgarantien: Eine typische Masche von unprofessionellen Modelscouts ist das Versprechen, ganz groß rauszukommen. Was im ersten Moment verlockend klingt, sollte nochmal genauer überdacht werden. Letztendlich kann Dir absolut niemand einen Riesenerfolg garantieren.


Beherzigst Du diese Tipps, kannst Du einige Agenturen (oder Anfragen von Modelscouts über Social Media) von vorne herein aussortieren. Falls Du Dir doch noch unsicher bist, kannst Du bei der Modelagentur anrufen und Dir Deine Fragen beantworten lassen.


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